Das verwunschene Geschenk

und andere Wunschgeschichten

Autoren
Illustrator
Doris Lecher
Verlag
NordSüd Verlag

Zusammenfassung zu “Das verwunschene Geschenk”

In der von Katja Alves in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe zu deren zwanzigjährigem Bestehen herausgegebenen Anthologie „Das verwunschene Geschenk“ gibt es zehn kurze Geschichten zum Thema Wünschen von bekannten Schweizer Autoren wie Jürg Amann, Lorenz Pauli oder Angelika Waldis. Jede Geschichte wird von den farbigen Illustrationen Doris Lechers begleitet. Da wäre zum Beispiel Rosa die kleine Maus, die für ihren Freund den Leoparden ein Geschenk sucht, oder ein wünschendes Nashorn, das am Ende ganz verändert aussieht. Außerdem gibt es eine Lokomotive in einer Streichholzschachtel, die immer größer und befahrbar wird, ein Gedicht über ein wünschendes Nilpferd, die Geschichte der Winterprinzessin nach einer Legende aus Portugal und noch einiges mehr…

Neben einem Vorwort der Geschäftsleiterin gibt es am Ende des Buchs Kurzbiografien der Autoren sowie eine gestaltete Doppelseite, auf der man seine eigene Wunschgeschichte schreiben kann. Wer sie bei der Stiftung Kinderhilfe einreicht, erhält zum Dank ein kleines Geschenk.

Zitate

„Bei der hohen Pappel am Bächlein stehen ein paar Leute und recken die Köpfe hoch. Im Wipfel sitzt eine Katze und miaut kläglich. Sie sitzt so weit oben, dass man ihr Fell nicht deutlich sieht. Man sieht nur, dass sie klein ist.“
(aus: Angelika Waldis „Komm, Kleine, komm!“)

„Das Nilpferd wäre gern ein Held
mit hunderttausend Orden.
Doch weil ihm Streiten nicht gefällt,
ist nichts daraus geworden.“
(aus: Charles Lewinsky „Das Nilpferd mit den vielen Wünschen“)

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Zehn illustrierte Kurzgeschichten über das Wünschen, mitunter etwas zu banal geraten

3 von 5

Eine Anthologie in ihrer Gesamtheit zu beurteilen, fällt nur dann leicht, wenn die darin vorkommenden Geschichten allesamt „gut“ oder „schlecht“ zu beurteilen sind – dies trifft aber in den seltensten Fällen zu. So ist es wie auch im vorliegenden Fall je nach Autor unterschiedlich ansprechend gelungen, eine Wunschgeschichte zu schreiben. Während man sich bei einigen Geschichten gewünscht hättte, sie wären noch nicht so schnell zu Ende, kommen andere zu kurz oder gewöhnlich daher. Ein echtes Highlight stellte für den Rezensenten die von Katja Alves nach einer Legende aus Portugal erzählte Geschichte über den Wunsch der Winterprinzessin dar. Während bei dieser alles rundum gelungen erscheint, bietet das Gedicht von Charles Lewinsky mit seiner Aussage eine Diskussionsgrundlage über die Art der Wünsche. Denn damit steht es im Gegensatz zu der im Vorwort formulierten Idee der Anthologie, an seine Träume zu glauben, seien sie auch noch so abwegig. Zudem wäre es wünschenswert gewesen, die Modelformate à la Heidi Klum zu hinterfragen, statt einzugestehen, dass man dafür zu „dick“ ist. Immerhin gibt es auch Mode für fülligere Menschen.

Fazit

Für ein echtes Wunschbuch sind die Geschichten in ihrer Gesamtheit von zu unterschiedlichem Niveau. Während einige nach einer Fortsetzung verlangen, bleiben andere ein belangloser Anfang oder eine zu gewöhnliche Geschichte. Wiederum andere regen zum Nachdenken an. Aufgrund des Titelmotivs hätte man sich zudem mehr „Magisches“ und Besonderes erwartet, wie den feuerspeienden Drachen in der Lokomotivlaterne, der im Buch selber gar nicht vorkommt.

ISBN10
3314101899
ISBN13
9783314101892
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
64 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 4 Jahren