Schatz, wir müssen gar nicht reden

Wie sie ihre Beziehung in weniger als 5 Minuten täglich verbessern

Autoren
Verlag
Campus Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
2 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
3 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Schatz, wir müssen gar nicht reden”

Was geschieht, wenn sie zum ihm sagt: „Schatz, wir müssen mal reden.“ Zumeist wird, was auf diesen Satz folgt, wenig erfreulich ausgehen. Warum das so ist, dass versuchen die Autoren in diesem „Beziehungsratgeber“ darstellen. Dabei wird das Problem nicht nur recht kompetent aus Sicht von Mann und Frau beleuchtet, es wird zudem versucht, dem Lesenden eine Lösung für seine Beziehungsprobleme in die Hand zu geben. Die Autoren versuchen zu überzeugen, dass man eine Beziehung eher durch Einfühlungsvermögen und daraus folgenden Taten verbessern könnte, anstatt durch die ewig gleichen, zumeist doch verletzenden Diskussionen oder gar durch Paar-Workshops.

Teil I des Buches titelt mit „Von den Schwierigkeiten, Ihre Beziehung zu verbessern“ und ist dem Verstehen der Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Mann und Frau gewidmet. Tenor der Analyse: Furcht und Scham sind oft die Ursache für Untreue, Trennung und Scheidung.

Der zweite Teil des Ratgebers widmet sich zügig Problemlösungsstrategien, es geht um die „Möglichkeiten einer Liebe jenseits aller Worte“. Dort finden sich interessante Ansichten. Ein Unterkapitel begründet, warum Sex mehr sagt als tausend Worte. Ein weiteres Kapitel wendet sich direkt an Männer, und versucht zu erklären, wie Mann seine Beziehung stärken kann, ohne sich gleich wie eine Frau zu verhalten.

Das Beste gibt es natürlich zum Schluss: auf Seite 243 wird die Power-Liebesformel vorgestellt: Vierdreiviertel Minuten pro Tag für eine starke Beziehung.

Zitate

„Frauen wollen über Beziehung reden, weil sie sich über einen Misstand aufregen und sich besser fühlen wollen: Männer wollen nicht darüber reden, weil sie sich dadurch einfach nicht besser fühlen! Tatsächlich geht es ihnen nach einer solchen Debatte häufig schlechter! Ob eine Frau ihren Partner nun zum Reden zwingt oder nicht, letztlich fühlen sich beide hinterher enttäuscht und emotional voneinander getrennt.“

Persönliche Bewertung

Ein echter Selbsthilfe Beziehungsratgeber

4 von 5

Großes Plus: es könnte sein, dass die recht neuartige Sicht auf die Paarkommunikation, die eine oder andere Beziehungsdiskussion erübrigt.

Fazit

„Oh je, ein weiterer Beziehungsratgeber!“ Als begeisterte Anhängerin des Redens wurde die Rezensentin jedoch durch das „Gar Nicht Reden“ im Titel verführt. Wie, um alles in der Welt kann etwas besser werden, wenn man nicht redet? Ganz einfach: indem man seinem Partner auch nach vielen Jahren noch mit Respekt und Einfühlungsvermögen begegnet und sich die Mühe macht, sich in seine, zweifelsohne männliche Sicht auf die Dinge zu versetzen und vielleicht einfach mal den ersten Schritt tut. Allein, um diese Einsichten einmal wiederzubeleben, lohnt es sich wohl schon, den Ratgeber zu lesen. Zweifelsohne hat sich da mal jemand tieferschürfend mit der männlichen Psyche und ihrer Funktionsweise in einer Partnerschaft beschäftigt. Aber leider konnten auch die wirklich recht neuartige Beziehungs-Betrachtungsweise der Rezensentin nicht darüber hinweg helfen, dass es um einen echten Selbsthilfe-Ratgeber handelt, Checklisten und das „Vierdreiviertel Minuten pro Tag Programm“ inklusive, daher gibt es am Ende dann doch Punktabzug.

Originaltitel
How to improve your marriage without talking about it. Finding love Beyond Words
ISBN10
3593387867
ISBN13
9783593387864
Dt. Erstveröffentlichung
2009
Taschenbuchausgabe
270 Seiten

Eine Antwort zu
Schatz, wir müssen gar nicht reden

  1. Ilga

    Ohen das Buch gele­sen zu haben erscheint mir allei­ne die Her­an­ge­hens­wei­se mit „männ­li­chen“ und „weib­li­chen“ Sicht­wei­sen etwas kli­schee­haft und trägt nicht der Tat­sa­che Rech­nung, dass es eben nicht DIE „typisch männ­li­che“ oder „typisch weib­li­che“ Ver­hal­tens­wei­se gibt. Trotz aller Geschlech­ter­for­schung haben sich bestimm­te Vor­stel­lun­gen wie der von dem gro­ßen Unter­schied zwi­schen bei­den bio­lo­gi­schen Geschlech­tern dann lei­der doch bis heu­te gehal­ten. Ich wür­de mir, wenn man sie dann tat­säch­lich braucht, mehr Rat­ge­ber wün­schen, die sich auf die Indi­vi­dua­li­tät kon­zen­trie­ren, ohne Geschlech­terkli­schees zu reproduzieren…