Pilze & Waldbeeren

Schätze aus dem Wald

Autoren
Verlag
Kosmos Verlag

Zusammenfassung zu “Pilze & Waldbeeren”

Dieses Buch ist zwar vom Titel her nicht als Kochbuch zu erkennen, doch darum geht es hauptsächlich: Rezepte mit Pilzen und Waldbeeren. Dazwischen finden sich Infoseiten zum Sammeln und Verarbeiten der gesammelten Schätze.

Nach einem Vorwort, das für das Pilze- und Beerensammeln begeistern und die Idee des Buches vorstellen soll, ist das Buch in drei große Kapitel unterteilt: Unter dem Punkt „Vorräte“ geht es darum, wie Pilze getrocknet oder eingemacht und wie Beeren zu Konfitüre verarbeitet werden. Daneben lernt der Leser etwas über Würzpilze und erhält Tipps zum Pilzesammeln. Im Kapitel „Rasch fertig“ gibt es verschiedene Rezepte für kleine Gerichte und Hauptgerichte sowie Informationen über fleischige Pilze, Hexenringe, Holunderbeeren und die süßen Waldbeeren: Heidelbeeren, Walderdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Kornelkirschen. Das letzte Kapitel „Verwöhnen“ enthält ausgefallenere Gerichte für besondere Anlässe und Gäste von der Vorspeise bis zum Hauptgericht und Dessert. Außerdem werden die spät reifenden Beeren Hagebutte, Schlehe, Weißdorn und Wilder Apfel, die herben Wildbeeren Holunder, Eberesche, Preiselbeere und Sanddorn sowie der Schlehdorn vorgestellt. Den Abschluss bilden ein alphabetisches Register sowie Empfehlungen zu Pilz- und Beerenbestimmungsbüchern aus dem Kosmos Verlag.

Zitate

„Wenn mit den ersten Herbstnebeln die Pilzköpfchen aus dem Boden ragen, erinnert der Anblick alleine schon an kleine Kobolde. Erst recht, wenn diese einen Ring aus dicht beisammenstehenden Pilzen bilden. Eine derartige Form konnte man sich im Mittelalter nicht erklären und deutete es so, dass diese Stelen nächtliche Hexentanzplätze wären. Da diese ‚Hexenringe‘ vor allem auf Grasflächen gut zu sehen waren, lag diese Erklärung nahe, zumal das Gras in der Mitte kümmerlich wuchs. In einen solchen Kreis zu treten, galt als höchst gefährlich. Der angelsächsische Raum nennt sie ‚fairy rings‘. Bei Shakespeare finden sich mehrfach Anspielungen auf dieses mystische Phänomen.“

„Das Fruchtfleisch der Weißdornbeeren ist im September am besten zu verwerten. Dann schmeckt es säuerlich-süß und mehlig (die Beeren werden auch Mehlbeeren genannt). Die Frucht ist roh essbar, durch ihren hohen Gehalt an gelierenden Stoffen eignet sie sich aber besonders gut zur Mischung mit anderen Früchten bei der Konfitürenherstellung.“

Auszug aus den Rezepten

Eingelegte Pilze in Weißweinsud
Würzgemüse aus Steinpilzen
Ebereschen-Chutney mit fruchtiger Mango
Kornelkrischen-Konfitüren mit feuriger Chili
Knusper-Parasole auf frischem Blattsalat
Blätterteigtäschchen mit Waldpilzen und Frischkäse
Gurkengemüse mit Pfifferlingen
Parasolschnitzel mit Preiselbeer-Kompott
Spaghetti mit Herbsttrompeten und Kräutern
Walderdbeeren-Creme mit Kokosmilch
Austern-Seitlinge „getrüffelt“

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Kein Bestimmungsbuch, aber ein übersichtliches vielseitiges Kochbuch mit wunderschönen Fotos

4 von 5

Wie alle Bücher dieser Reihe aus dem Kosmos-Verlag begeistert auch „Pilze & Waldbeeren“ durch ein sehr ansprechendes Design und wunderschöne Fotos, übersichtliche Informationen und Rezeptbeschreibungen. Hier wird klar, wie viel Anteil gute Fotografien (in diesem Buch stammen sie von Fotograf Alexander Walther) an einem gelungenen Kochbuch haben können. Zwar sind nicht alle Rezepte bebildert, doch machen die verwendeten Fotos von Gerichten, von Pilzen und Beeren Appetit und Lust, diese „Schätze des Waldes“ zu heben.

Die Rezepte sind vielseitig und zum Teil dank der oftmals wenig bekannten und verwendeten Zutaten ausgefallen. Von der Vorspeise, über Hauptgerichte bis zur Süßspeise finden sich Rezepte für jeden Geschmack. Zwar enthält das Buch auch einige Fleisch- und Fischrezepte, Vegetarier kommen jedoch trotzdem mit den zahlreichen vegetarischen Rezepten auf ihre Kosten. Rein vegane Rezepte gibt es zwar kaum, doch lassen sich viele Gerichte mit etwas Erfahrung und Geschick abwandeln, sodass dieses Buch für jeden eine Bereicherung bietet.

Schade ist, dass die einzelnen Pilze auf den Informationsseiten nicht vorgestellt werden. Während die Waldbeeren mit Namen und den wichtigsten Fakten zu finden sind, gibt der Autor zwar allgemeine Hinweise zum Sammeln und Verarbeiten der Pilze, Kurzportraits der einzelnen Sorten fehlen jedoch. Natürlich kann ein Kochbuch von diesem Umfang kein Pilzbestimmungsbuch ersetzen und sollte das auch nicht versuchen, ein paar mehr Informationen hätte man sich jedoch gewünscht.

Fazit

Ein wunderschön gestaltetes Buch, das dazu inspiriert, die Küche mit wenig beachteten Beeren und Pilzen zu bereichern und über den eigenen Topfrand hinauszublicken. Im Wald vor der Tür wächst viel Wertvolles, man muss es nur zu erkennen und verwenden wissen!

ISBN10
3440122476
ISBN13
9783440122471
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Broschierte Ausgabe
144 Seiten