Kopf schlägt Kapital

Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein.

Autoren
Verlag
Hanser Verlag

Zusammenfassung zu “Kopf schlägt Kapital”

Günter Faltin zeigt in seinem Buch, dass jeder Mensch das Potenzial zum Gründer in sich trägt. Er beschreibt und begründet, wo die konventionellen Vorstellungen eines erfolgreichen Entrepreneurs die Praxis außer Acht lassen und welche Eigenschaften und Voraussetzungen anstelle eines umfangreichen Fachwissens und einer großen Menge an Kapital treten müssen.

Nach einer Einleitung in das Thema beschreibt er den Erfolgsweg seines eigenen Unternehmens, der Teekampagne, zeigt am praktischen Beispiel auf, wie sich ein erfolgreiches Unternehmen ohne großen Einsatz von Kapital oder das Wissen über Betriebswirtschaft gründen lässt. Im dritten Kapitel stellt der Autor die Idee der konzept-kreativen Gründungen vor, die nicht auf einem Patent oder großem Kapital, sondern auf einer guten Idee beruhen, die gut durchdacht mit Blick auf den Zielmarkt umgesetzt wurde. Vier Beispiele zeigen, wie eine solche Gründung ablaufen kann. Kapitel vier macht die Wichtigkeit eines guten Konzeptes für eine erfolgreiche Gründung deutlich, erklärt den Unterschied zwischen Erfindungen und Innovationen und zeigt auf, was eine Idee zu einem potenziell erfolgreichen Geschäftsmodell macht.

Das fünfte Kapitel räumt mit der traditionellen Vorstellung des Unternehmers auf und begründet, warum der Entrepreneur eben kein Alleskönner sein muss und sogar nicht sein kann oder sollte. In den folgenden Kapiteln stellt Günter Faltin das Konzept der Gründung aus Komponenten vor und gibt Anregungen für die Gründung eines eigenen kleinen Unternehmens sowie für die Findung der richtigen Idee. Die letzten beiden Kapitel schließlich möchten die Freude am Entrepreneurship wecken und zeigen, dass sich Gründung sehr gut mit Idealen und sozialem Engagement verbinden lassen.

Zitate

„Entrepreneurship ist die Lust an Kreativität. Ich kenne viele Entrepreneure, die mit dem konventionellen urlaub, wie er für abhängig Beschäftigte typisch und so sehnlich erwünscht ist, nichts anfangen können. Was nicht von Business Administration aufgefressen wird, kann sich auch ohne Urlaub am Strand aufhalten, wenn ihm das hilft, seine Ideen zu sortieren und gedanklich in neue Designs zu transformieren. Er wird dies aber nicht als Zeit-Vertreib betrachten, sondern als Investition in das Ideengebilde seines Unternehmens. Ich kann heute ohne Übertreibung sagen, dass ich Menschen bedaure, die Urlaub brauchen – mein ganzes Leben ist inzwischen Urlaub und intensiver und abwechslungsreicher als früher. Ein neues, eigenes Business Model zu entwerfen ist für mich fesselnder als einen Kriminalroman zu lesen oder ins Kino zu gehen. Man setzt Ideenkinder in die Welt und begleitet ihre Entwicklung. Das ist – wie bei echten Kindern auch – etwas unglaublich Bereicherndes, Lebendiges und Spannendes.“

„‚Das Geheimnis heißt weder Wissen noch Geld.

Was man braucht, ist:
→ Optimismus, ist Zuneigung, Enthusiasmus, Intuition,
→ Neugier, Liebe, Sinn für Humor und Freude,
→ Magie und Spaß –
→ kurz: ein Schlückchen vom Zaubertrank Euphorie.

Nichts davon findet man im Lehrplan einer Business School.‘
Anita Roddick“

Links

Webseite zum Buch
Entrepreneurship Campus

Persönliche Bewertung

praxisnahes Buch, das die traditionelle Gründungstheorie radikal hinterfragt

5 von 5

Günter Faltin ist Professor an der Freien Universität Berlin und lehrt dort Unternehmensgründung. Dabei legt er größten Wert auf die Praxis und auf ein Umdenken im Bereich Gründungen und Gründungsberatung. Seine Erfahrungen mit seinen Studenten, unter denen er zahlreiche erfolgreiche Gründungen begleiten und betreuen durfte, sowie seinen eigenen Projekten (darunter das bekannteste: die Teekampagne, die in kurzer Zeit zum weltweit größten Importeur von Darjeeling Tee wurde) lässt er in seinen Ratgeber einfließen und zeigt so anschaulich, dass die traditionellen Vorstellungen eines Gründers heute mehr denn je überholt sind und dass es ganz andere Werte sind, die im Grunde jeden zu einem erfolgreichen Gründer machen können.

Einziger Kritikpunkt an seinen Ausführungen ist die Hypothese, dass Unternehmen heutzutage schon aus geschäftlichen Interessen sozial sein müssen, dass sie sich mangelnde Ethik nicht leisten können. Zahlreiche Beispiele erfolgreicher, unter grausamsten Bedingungen am asiatischen Markt produzierender Textil- und Sportartikelhersteller widersprechen dieser Theorie, sodass sie sicher nicht auf alle Felder des Marktes angewendet werden kann.

Mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis und ausgedachten Gründungsideen macht der Autor dem Leser Mut den Schritt zu einer eigenen Gründung zu wagen und sich nicht von den veralteten Ratschlägen aus der gängigen Gründungsberatung abschrecken zu lassen. Praxisnah und leicht verständlich geschrieben, zeigt dieser Ratgeber den Weg zum erfolgreichen Unternehmen auf und stellt die Ratschläge der Business Schools in Frage. Für jeden zu empfehlen, der einen Ausweg aus der abhängigen Beschäftigung sucht, sich aber nicht traut, sich mit einer eigenen Idee selbständig zu machen.

ISBN10
3446415645
ISBN13
9783446415645
Dt. Erstveröffentlichung
2010
Gebundene Ausgabe
248 Seiten