Hyddenworld (1) – Der Frühling

Band 1

Autoren
Übersetzer
Reiner Pfleiderer
Verlag
Klett-Cotta Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Hyddenworld (1) – Der Frühling”

Es lebte einst ein Schmied namens Beornamund, der in jungen Jahren die schöne Imbolc liebte. Doch bei einem Hochwasser ertrank Imbolc, und der Schmied schuf verschiedene Gegenstände ihr zum Gedenken. Darunter waren eine Kugel aus Metall und Glas und ein goldener Anhänger. Als Beornamund die Kugel im Zorn über Imbolcs Tod in den Himmel schleuderte, zerbrach sie in viele Stücke. Drei davon fand der Schmied, drei makellose Edelsteine, die die Jahreszeiten Sommer, Herbst und Winter verkörperten. Allein den Frühling fand er nicht. Die drei Edelsteine setzte er in die Scheibe des Anhängers ein und glaubte fest daran, dass auch der Stein des

Wichtige Charaktere

  • Jack
  • Katherine Shore
  • ihre Eltern Richard und Clare Shore
  • Arthur und Margaret Foale
  • Meisterschreiber Master Brif
  • Master Pike
  • Bedwyn Stort
  • Master Barklice
  • Igor Brunte
  • die Friedensweberin Imbolc
  • Lord Festoon Avon
  • Parlance
  • Major Feld und Major Streik
  • Backhaus
  • Hrap Dowty

Zitate

„Er atmete tief durch und begann, über den Sinn des Lebens nachzudenken und darüber, was es bedeutete, jetzt ein Mensch und früher ein Hydden gewesen zu sein, und vieles andere mehr.
So kam es, dass Bedwyn Stort, Erfinder und Schreiber, sich zu einer Reise in sein inneres Selbst aufmachte, die zu hder größten Erleuchtung in seinem noch relativ jungen Leben führte.
Er erkannte, dass es zwischen einem Menschen und einem Hydden keinen Unterschied gab bis auf den, den der Geist machte, dieser schelmische, unbeherrschbare Geselle, von dem sich die Sterblichen ihr Leben lang blenden ließen…
‚Alles ist Illusion‘, sagte er sich. ‚Ich bin vor allem das, was ich zu sein glaube. Ich bin ein Mensch, ich bin ein Hydden, ich bin beides, und ich bin keines von beiden.‘
Wie lange diese erstaunlichen Einsichten seine Gedanken beschäftigten, vermochte er nicht zu sagen. Der Mond jedenfalls zog während dieser Zeit der Entdeckungen am Himmel weiter seine Bahn, und auch die Sterne wanderten.
Er verspürte die Ehrfurcht dessen, der erkennt, dass er zwar noch so verletzlich und ohne Freund ist wie immer, dass seine Einsamkeit und seine Leiden aber nichts sind im Vergleich zum Firmament mit seinen Sternen, dem Mond und den Planeten. Und während er Letztere mit neuen Staunen betrachtete, wich auch die restliche Kälte vo im und machte einem Gefühl der Wärme und des Einsseins Platz.“

„Verschiedene Vögel hockten am Ufer, und sie vernahmen die Klagerufe anderer, die der Wind über das Wasser trug.
‚Ein Reiher, glaube ich, Master Brif‘, sagte Barklice und deutete auf eine grauweiße Masse, die in der Ferne auf den Wellen wippte.
‚Möwen, meine ich!‘, erwiderte Brif.
Pike hatte bessere Augen als seine alten Freunde.
‚Menschenmüll‘, knurrte er. ‚Wahrscheinlich Plastik.‘
‚Vorwärts, meine Herren!‘, befahl Brif, der dieser nutzlosen Diskussion überdrüssig war.“

Alle Bände der Reihe

1. Der Frühling
2. Das Erwachen
3. Die Ernte
4. Der Winter (erscheint Herbst 2015)

Links

Leseprobe (PDF) beim Verlag

Persönliche Bewertung

Einfach brilliant! Anspruchsvolle Fantasy in bester Tolkien-Tradition

5 von 5

Von der Covergestaltung bis zur Sprache ist an diesem Buch einfach alles wunderbar gelungen. Zugegeben verwirrt die Prophezeiung anfangs etwas, die Namen und Verstrickungen sind schwer nachzuvollziehen, doch schon nach wenigen Seiten entwickelt die Geschichte ihren vollen Zauber und zieht den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann. „Der Frühling“ ist der erste von vier Bänden, erzählt jedoch eine weitgehend abgeschlossene Geschichte, die die Vorfreude auf weitere Bände weckt, jedoch auf echte Cliffhanger verzichtet.

Die Geschichte ist aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers geschrieben, fokussiert jedoch hauptsächlich auf Jack und Katherine. Die verschiedenen Charaktere sind lebensecht beschrieben, ihre individuellen Schrulligkeiten unterstreichen den subtilen Humor des Buches. Doch „Hyddenworld“ ist nicht nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern auch eine poetische und romantische Erzählung, ohne jemals kitschig zu sein (die vom populären Genre „Romantic Fantasy“ so weit entfernt ist, wie ein phantastisches Buch es nur sein kann). Ob es altmodisch-nostalgische Kulissen oder romantische Landschaften, echte freundschaftliche Bindungen oder Annäherungen von Jack und Katherine sind – William Horwood verzichtet auf jeden Schmalz und erzählt stattdessen eine herzerwärmende und tiefsinnige Geschichte. Denn Tiefgang bietet das Buch ausreichend: philosophische Gedanken zum Thema Schicksal und Bestimmung, ein kritischer Umgang mit fragwürdigen Traditionen, psychologische Einblicke in verschiedene Persönlichkeiten und dergleichen mehr. Bei alledem fehlt die Spannung auf keiner Seite, auf unnötiges Blutvergießen als Selbstzweck wurde verzichtet. So ist eine Geschichte entstanden, die rundum gelungen ist, die in ihren Bann zieht und jeden Freund guter Fantasybücher begeistert.

Fazit

Fantasy der allerbesten Sorte, anspruchsvoll und poetisch geschrieben. Schon jetzt ein Highlight unter den 2012 erschienenen Büchern!

Originaltitel
Hyddenworld
ISBN10
3608946381
ISBN13
9783608946383
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Gebundene Ausgabe
527 Seiten