Die drei Musketiere

Autoren
Übersetzer
Herbert Bräuning
Verlag
Insel Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Die drei Musketiere”

Der junge, naive d’Artagnan macht sich aus der Gascogne auf den Weg nach Paris, um sich dort der Musketiersgarde von König Ludwig XIII. anzuschließen. Da ihm unterwegs das Empfehlungsschreiben gestohlen wird, nimmt ihn der Gardekommandant nicht bei den Musketieren auf. Er lernt jedoch kurz darauf die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis kennen, als er auf einer der Pariser Straßen den Mann erkennt, der ihn bestohlen hat. Bei diesem handelt es sich um einen Spion des Kardinals Richelieu. Gemeinsam mit den Musketieren kämpft d’Artagnan erfolgreich gegen die Garden des Kardinals, was ihn und die drei Musketiere zusammenschweißt. Durch Zufall erfährt d’Artagnan von einer Intrige Richelieus gegen die Königin, die dadurch des Ehebruchs mit dem Herzog von Buckingham überführt werden soll. Zu diesem Zweck überredet der Kardinal Ludwig XIII. die Königin anzuweisen bei einem Fest ihre zwölf Diamantspangen zu tragen. Gleichzeitig beauftragt Richelieu die Spionin Mylady de Winter zwei der Spangen, die die Königin Buckingham als Andenken geschenkt hat, zu stehlen.

Obwohl sich die Kardinalsgarden den vier Freunden entgegenstellen, gelingt es d’Artagnan sich nach England zum Herzog von Buckingham durchzuschlagen. Dieser lässt die beiden fehlenden Spangen bis zum folgenden Tag nachmachen, so dass d’Artagnan sie rechtzeitig zum Fest nach Paris bringen kann. Auf der Suche nach seiner in der Zwischenzeit entführten Geliebten, der Kammerfrau der Königin, lernt d’Artagnan Mylady kennen und entdeckt, dass sie die frühere Ehefrau seines Freundes Athos ist. Während einer Belagerung können die drei Musketiere belauschen, wie Richelieu Mylady Anweisungen für eine neue Intrige gibt. Als es den Freunden gelingt, diese Pläne zu vereiteln, vergiftet Mylady aus Rache d’Artagnans Geliebte. Mithilfe eines Freibriefs, den sie Mylady abnehmen, gelingt es den Musketieren, ihre Hinrichtung zu veranlassen. D’Artagnan wird endlich bei den Musketieren aufgenommen und die Wege der vier Freunde trennen sich.

Wichtige Charaktere

  • d’Artagnan
  • Athos
  • Porthos
  • Aramis
  • Kardinal Richelieu
  • Mylady de Winter

Interpretation

Nicht umsonst gilt Alexandre Dumas als einer der Väter des modernen Historienromans. Mühelos versetzt er den Leser in das Frankreich des 17. Jahrhunderts und führt ihn ein in die Welt der Intrigen am Hof von Ludwig XIII. Dabei greift er historische Ereignisse auf, und nicht nur die bekannten Persönlichkeiten wie König Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu haben tatsächlich existiert, sondern auch die vier Protagonisten, d’Artagnan, Athos, Porthos und Aramis haben ihre Vorbilder in der Realität. Detaillreiche Schilderungen lassen die vier sehr unterschiedlichen Freunde lebendig werden – D’Artagnan, den naiven Draufgänger vom Land, Athos, den geheimnisvollen Edelmann, Porthos, den gutmütigen Trinker, und Aramis, den ehemaligen Priester. Damit ist Dumas einer der ersten Autoren des 19. Jahrhunderts, der keine Menschentypen, sondern individuelle Persönlichkeiten mit all ihren Stärken und Schwächen beschreibt. Anders als andere Autoren dieser Zeit legt Dumas dabei keinen Schwerpunkt auf die Vermittlung moralischer Werte. Stattdessen bemüht er sich um ein wirklichkeitsnahes Abbild einer vergangenen Epoche.

Zitate

„Am selben Tag noch brach der junge Mann auf, ausgerüstet mit den drei väterlichen Geschenken, die, wie gesagt, aus fünfzehn Talern, einem Pferd und einem Schreiben an Herrn de Treville bestanden; nicht zu vergessen die guten Ratschläge, die ihm obendrein mit auf den Weg gegeben worden waren.“

„D’Artagnan wollte zunächst wissen, wie der Unverschämte aussehe, der sich über ihn lustig machte. Er heftete seinen Blick voller Stolz auf den Fremden und erkannte in ihm einen etwa vierzig- bis fünfundvierzigjährigen Mann mit stechenden schwarzen Augen, fahlem Teint, stark hervortretender Nase und peschschwarzem, säuberlich gestutztem Schnurrbart. Er trug einen Wams und eine violette Kniehose mit gleichfarbenen Schnürbändern, den einzigen Schmuck bildeten die üblichen Ärmelschlitze, durch die das Hemd schimmerte.“

Trailer zum Film

Persönliche Bewertung

Zeitloses Lesevergnügen mit einem Klassiker der Weltliteratur

5 von 5

Alexandre Dumas hat mit diesem Buch den bekanntesten Mantel- und Degen-Roman aller Zeiten geschaffen. Durch seine Liebe zum Detail gelingt es ihm, ein grandioses Sittengemälde vom Frankreich zur Zeit Ludwigs XIII. zu schaffen. Spannung und Humor kommen dabei nie zu kurz. Kurz gehaltene Kapitel und eine abwechslungsreiche Handlung sorgen dafür, dass während der Lektüre die Spannung nicht nachlässt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, sowohl durch die manchmal grotesken Situationen, in die die Protagonisten geraten, als auch durch die unterhaltsame Schreibweise des Autors. Dadurch ist der Roman trotz ein paar implausiblen Zufällen in der Handlung und der etwas altertümlichen Sprache auch für den Leser von heute sehr vergnüglich zu lesen.

Fazit

„Die drei Musketiere“ sind eine kurzweilige und trotzdem nicht anspruchslose Lektüre.

Originaltitel
Les trois mousquetaires
ISBN10
3746661234
ISBN13
9783746661230
Dt. Erstveröffentlichung
2009 (1849)
Taschenbuchausgabe
703 Seiten