Der kleine dicke Pinguin

Autoren
Verlag
Iatros Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
3 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Der kleine dicke Pinguin”

„Der kleine dicke Pinguin“ enthält eine Sammmlung aus 25 kurzen Geschichten und 10 Gedichten der Autorin Andrea Tillmanns. Hauptthema der Geschichten sind die Natur, Tiere und Pflanzen. In den Geschichten geht es in der Regel um eine Hauptfigur (manchmal auch zwei) – Tier oder Pflanze, mitunter auch Menschenkinder oder Fabelwesen wie Drachen – die mit einem Problem oder Konflikt konfrontiert werden, das bzw. den sie lösen, meist mit Hilfe von Freunden oder Eltern, manchmal auch durch die Umstände oder allein. So geht es in einer Geschichte um den Drachen und das kleine Mädchen, die voreinander Angst haben, sich aber dennoch anfreunden. In einer anderen Geschichte hat das kleine Entchen zu viel Angst, um seine ersten Schwimmzüge auf dem See zu machen, doch dann stellt es fest, dass das Schwimmen doch gar nicht so schwierig ist, wenn man nur den Mut dafür hat.

Zitate

„Als der kleine Löwenzahn zum ersten Mal erwachte, reckte und streckte er sich nach oben, wo es wärmer war als in seinem Bett unter der Erde. Er merkte, wie er immer größer wurde, und eines Tages streckte er seinen Kopf durch die Erdoberfläche und spürte endlich die Sonne.
Der kleine Löwenzahn wuchs rasch weiter. Er liebte es, wenn die Sonnenstrahlen ihn sanft kitzelten. Fast ebenso gern mochte er den Regen, der ihn stärkte und die Hitze des Sommers von ihm abwusch. (aus: „Auf der Löwenzahnwiese“)

„Die kleine Biene
Wilhelmine
fliegt mit Gesumm
auf der Wiese herum,
denn das macht sie gerne.
Da sieht sie von ferne
mit frohem Gemüte
eine rote Blüte
und denkt voll Zuversicht,
dass die Blüte verspricht,
was Bienen wollen –
nämlich Nektar und Pollen.“
(aus: „Die kleine Biene“)

Persönliche Bewertung

Bunte Sammlung von Geschichten und Gedichten zum Vorlesen

3 von 5

In ihrer Geschichtensammlung erzählt Andrea Tillmanns ein buntes Potpourri aus Geschichten und Gedichten, die sich in ihrer Kürze und Einfachheit gut zum Vorlesen und zum Selbstlesen für Erstleser eignen. Sprachlich könnte man sich die vielen Geschichten durchaus in einem größeren Verlag vorstellen, als Leselöwen-Geschichten oder in einer der anderen bekannten Erstlesereihen. Andrea Tillmanns braucht sich vor den Erstlesegeschichten aus den großen Verlagen keineswegs zu verstecken. Leider besteht zwischen den Geschichten und Gedichten ein deutlicher Unterschied: Während die Geschichten sich sehr ansprechend lesen, wirkt der Großteil der Gedichte sprachlich doch etwas holprig in Rhymthus und Reimen.

Viele Gechichten enthalten eine einfach zu verstehende Moral. So geht es zum Beispiel um Freundschaft, um das Anderssein, um Können und Nichtkönnen, um Selbstbewusstsein, darum, dass man nicht perfekt sein muss, dass jeder seine eigenen Stärken hat. Gleichzeitig lernen Kinder viel Nützliches und Interessantes über Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel über das Leben eines Löwenzahns. Leider vermittelt zum Beispiel die Geschichte „Wie Bianca ihre Flecken bekam“ eine fragwürdige Moral, als das Kalb Bianca, das äußerlich aus der Reihe tanzt, durch den Wunsch seiner Freunde angeglichen wird und endlich zu den anderen passt und nicht vom Bauern weggegeben wird. Hier besteht zu befürchten, dass Kindern die Botschaft vermittelt wird, es wäre etwas Schlechtes, anders als der Durchschnitt zu sein, ein Happy End gibt es nur, weil das Kalb den anderen angepasst wird. Zwar geht es in dieser Geschichte vorrangig um Freundschaft, doch muss man sich fragen, welche Moral neben dem Hauptthema vermittelt werden könnte.

Negativ fällt auf, dass einige Geschichten im Zoo spielen und diesen in einem sehr beschönigenden Licht darstellen. Das Leben von Zootieren wird in den Geschichten durchweg verharmlost. Inzwischen weiß man schließlich, welche Neurosen ein Leben im Käfig bei Wildtieren hervorrufen kann und dass es Tieren zum großen Teil keineswegs Spaß macht, von den Besuchern angestarrt zu werden, wie es einige Geschichten suggerieren.

Fazit

„Der kleine dicke Pinguin“ enthält eine sprachlich und inhaltlich gelungene Sammlung an Geschichten, die man sich zum Teil etwas kritischer gewünscht hätte, die jedoch den jungen Lesern wichtige Botschaften fürs Leben mitgeben. Leider fallen die Gedichte im Vergleich etwas ab, trotzdem kann dieses Buch zum Vorlesen und für Erstleser empfohlen werden.

ISBN10
3869630000
ISBN13
9783869630007
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Broschierte Ausgabe
112 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 5 Jahren