David Copperfield

Autoren
Übersetzer
Gustav Meyrink
Verlag
Fischer Taschenbuch Verlag
Anspruch
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “David Copperfield”

Charles Dickens schrieb seinen Roman „David Copperfield“ im Jahr 1849. In diesem Buch schilderte er das Leben seines gleichnamigen Protagonisten von der Kindheit über seine Jugendzeit bis zu dessen bewegtem Erwachsenenleben mit all seinen Begegnungen und Beziehungen. Wie viele Werke des Autors, der auch Journalist war, erschien das Buch zunächst als Fortsetzungsgeschichten in der Presse. Heute ist das Buch längst zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden, zu dem Dickens nach eigener Aussage eine besondere Zuneigung hegte. David verlebt als Kind zunächst glückliche Jahre, obwohl er seinen Vater nie kannte und seine Mutter wieder geheiratet hatte. Mit dem Stiefvater verträgt er sich überhaupt nicht, er wird trotzig und missverstanden – schließlich wird er nach Canterbury auf eine Schule geschickt. Auch seine Mutter leidet mittlerweile unter der unglücklichen Beziehung zu ihrem Ehemann Mr. Murdstone. Als junger Erwachsener will David eine juristische Laufbahn einschlagen und Anwalt werden. Die Menschen, zu denen er Beziehungen pflegt, sind seine Tante in Dover, die er nach dem Tod seiner Mutter aufsucht, auch seine Freunde Steerforth und Tommy Traddles, sowie die Familie Peggotty spielen eine Rolle in seinem Leben. Er verlobt sich heimlich mit Dora Spenlow, die er schließlich heiratet und mit ihr nach London zieht. Seine Pläne, Rechtsanwalt zu werden, hat er aufgegeben und arbeitet nun als Journalist, auch ist er schriftstellerisch tätig. David Copperfield erlebt turbulente Zeiten, lebt zwischenzeitlich auch in Australien. Sein Leben erfährt eine entscheidende Wende, als er nach England zurückkehrt.

Wichtige Charaktere

  • David Copperfield
  • Mrs. David Copperfield, seine Mutter
  • Mr. Murdstone, sein Stiefvater
  • Betsey Trotwood, seine Tante
  • Wilkins Micawber, Davids Mentor
  • Uriah Heep, ein Schreiber
  • Dora Spenlow, Davids erste Frau
  • Agnes, seine Jugendfreundin

Interpretation

Charles Dickens‘ Werk enthält zahlreiche, autobiographische Züge. Dickens war zwar kein Waise, lernte jedoch, wie David Copperfield auch, schon in frühen Kinderjahren harte Zeiten voller Entbehrungen kennen. Auch die frühe Tätigkeit in einer Schuhfabrik sowie die spätere, schriftstellerische Tätigkeit finden ihre Parallelen im vorliegenden Roman. Dickens‘ aufstrebenden Ehrgeiz nach gesellschaftlichem Erfolg ähnelt ebenfalls dem Charakter des jungen Copperfield. Dickens‘ Können, verschiedene Charaktere eindrucksvoll zu schildern, ist auch in diesem Roman wieder von großer Aussagekraft. So zeigt das Beispiel des Schreibers Uriah Heep, der dem Leser als widerlicher, eigennütziger Charakter begegnet, erneut die Fähigkeit des Autors, die vielschichtigen Facetten einzelner Figuren auszuführen. Das Werk wird dem Genre Bildungsroman zugeordnet – verschiedene Merkmale in „David Copperfield“ belegen dies: Zunächst lernt der Leser die Kinder-und Jungendjahre der Hauptperson kennen, weiterhin seine Suche nach Erfüllung des eigenen Lebenstraums und schließlich den Aufstieg zu beruflichem Erfolg. Auch die unvermeidlichen Fehlschläge, die die ursprünglich gefassten Pläne gefährden, finden sich in diesem Roman wieder. Dass der Held die Erzählerrolle übernimmt, ist ein weiteres Attribut des Bildungsromans. Die eigenen Reflexionen verdeutlichen die Entwicklung, die der Romanheld durchlebt und die er dem Leser anschaulich weitergibt.

Persönliche Bewertung

„David Copperfield“ gehört zu den lesenswertesten Klassikern der Weltliteratur.

5 von 5

Dickens‘ Roman ist zweifellos ein Klassiker, der ungebrochen beliebt bei den Lesern ist und eine starke Faszination auf sie ausübt – Dickens verstand es auch hier wieder aufs Meisterlichste, interessante Figuren zu kreieren und diese mit unverwechselbaren Charaktereigenschaften auszustatten. Der Roman enthält auch einen kontinuierlichen Spannungsaufbau: So begegnet der junge David Copperfield schon als Kind und Jugendlicher vielen bösartigen Menschen – wie sein Stiefvater Murdstone oder sein Lehrer Mr. Creakle – bis er schließlich herzliche Aufnahme in London bei Mr. Wickfield findet. Wie sich David trotz schwieriger Beziehungen, wie beispielsweise zu seiner Tante in Dover, die sich stets wünschte, eine Tochter zu haben, immer wieder durchkämpft und beharrlich an seinem beruflichen Aufstieg arbeitet, zeugt von der starken, außergewöhnlichen Persönlichkeit des Romanhelden. Dickens‘ Schreibstil verschafft ein hohes Lesevergnügen, ebenso gelingt es den Lesern schnell, sich in die jeweilige Situation oder Person hineinzuversetzen. Die zahlreichen traurigen Augenblicke in Davids Leben können ihn dennoch nicht zerbrechen, was den Leser ebenfalls mitreißt und seinem eigenen Leben zur Motivation werden kann. Dickens‘ dichte Sprache bewirkt, verschiedenste Stimmungsbilder zu zeichnen und gegensätzliche Charaktere wie beispielsweise Dora und Agnes zu gestalten. Auch vermochte er es, sehr gefühlvoll zu schreiben und mit traurigen Szenen Verständnis und Einfühlungsvermögen beim Leser zu wecken. Wer sich darauf einlässt, für den kann „David Copperfield“ leicht zum Lieblingsbuch werden. Der Roman enthält neben sozialkritischen Aspekten auch detaillierte, anschauliche Schilderungen des Englands im 19. Jahrhundert.

Fazit

Der Klassiker „David Copperfield“ von Charles Dickens ist unbestritten auch heute noch ein sehr lesenswertes Buch, voller Ereignisse und spannender Charaktere. Für Spannung sorgen die fragwürdigen Figuren wie beispielsweise Uriah Heep, der seine Mitmenschen für seine Zwecke manipuliert. Was Dickens‘ Roman zu einem großen Teil ausmacht, sind die Menschen, die darin vorkommen, sowie der unverwechselbare Schreibstil des Autors.

Originaltitel
David Copperfield or The Personal History Experience and Observation of David Copperfield the Younger of Blunderstone Rookery
ISBN10
3596900093
ISBN13
9783596900091
Dt. Erstveröffentlichung
2008 (1849)
Taschenbuchausgabe
1024 Seiten

Eine Antwort zu
David Copperfield

  1. Floris

    Ich stim­me euch voll zu: „David Cop­per­field“ gehört wirk­lich zu den lesens­wer­tes­ten und auch in geschicht­li­cher Hin­sicht zu den inter­es­san­tes­ten Klas­si­kern der Welt­li­te­ra­tur. „Buch­he­xe“ hat das, wie ich mei­ne, sehr gut zusam­men­fas­send dar­ge­stellt. Übri­gens, ich habe die­sen Klas­si­ker schon vor lan­ger Zeit gele­sen. Nach eurer Rezen­si­on wer­de ich ihn wohl noch­mals lesen.

  2. Ilga

    Das freut uns sehr, wenn wir dazu anre­gen kön­nen, sol­che Klas­si­ker noch ein­mal zu lesen. Wir geben das gern auch an unse­re Rezen­sen­tin Alex­an­dra weiter :)