Das Fräulein von Scuderi

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwig des Vierzehnten

Autoren
Verlag
Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
Anspruch
5 von 5
Humor
2 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Das Fräulein von Scuderi”

Die Novelle von E.T.A Hoffman spielt in Frankreich, im Jahre 1680, zu der Zeit, als Ludwig der XIV. an der Macht war. Das Fräulein von Scuderi ist eine angesehene Schriftstellerin, kennt Ludwig den XIV. und ist 73 Jahre alt. Zu der Zeit, in der die Geschichte spielt, geschehen in Paris viele Morde. Die Ermordeten sind adlige Männer, die mit Schmuck zu ihren Geliebten wollen. Sie sterben auch alle auf die gleiche Art und Weise, nämlich an einem Dolchstich mitten durchs Herz. Deshalb fordern die Pariser Liebhaber mehr Sicherheit vom König. Der König fragt das Fräulein von Scuderi, was sie dazu zu sagen habe. Diese antwortet ihm mit dem Satz: „Ein Liebender, der Diebe fürchtet, ist der Liebe nicht  wert.“ Das gefällt Ludwig dem XIV und er unternimmt nichts um die Liebhaber zu schützen. In einer Nacht bringt ein Mann ein Schmuckkästchen und einen Brief zum Fräulein von Scuderi. In dem Brief bedankt sich die vermeindliche Mörderbande bei dem Fräulein, da ihretwegen keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen für die Liebhaber getroffen wurden.

Das Fräulein von Scuderi, verängstigt durch den Brief, wendet sich Hilfe suchend an die Maitresse des Königs. Diese erkennt den Schmuck aus dem Kästchen gleich als den von Rene Cardillac, der als der beste Goldschmied seiner Zeit gilt. Cardillac wird gleich herbeigerufen und bestätigt die Vermutung der Maitresse. Zum Dank für die Ehrlichkeit der Scuderi und weil Cardillac zudem das Fräulein von Scuderi liebt, schenkt er ihr den Schmuck. Als die Scuderi eines Tages mit ihrer Glaskutsche durch Paris fährt, wirft ein Mann ihr einen Zettel in die Kutsche. Auf diesem steht, dass sie den Schmuck binnen zwei Tagen zurück zu Cardillac bringen muss, da sonst ihr Leben gefährdet sei. Aber das Fräulein Scuderi schafft es erst nach drei Tagen und sieht nur noch, wie Cardillacs Leiche weggebracht wird und Olivier Brusson, der mit Madelon Cardillac, der Tochter von Rene Cardillac, verlobt ist, verhaftet wird. Die alte Dame kümmert sich um Madelon und diese erzählt ihr, dass Olivier unschuldig ist. Das Fräulein von Scuderi glaubt das und will Madelon und Olivier helfen.

Als sie Oliver im Gefängnis besucht, stellt sie erschrocken fest, dass Olivier der Mann ist, der ihr das Schmuckkästchen und den Brief gebracht hat und glaubt nun doch nicht mehr an seine Unschuld. Aber im Gespräch unter vier Augen stellt sich heraus, dass Oliver der Sohn ihrer Pflegetochter Anne ist und nun gesteht er dem Fräulein von Scuderi auch alles. Er berichtet, dass Cardillac sich nie wirklich von seinem Schmuck trennen konnte und das Cardillac der gesuchte Mörder sei. Olivier erzählt zudem, dass er Cardillac bei einem Mord beobachtet hat, er aber nichts gesagt habe, weil er Madelon nicht verlieren wollte. Als Cardillac den Grafen Moissen, der einen Brustharnisch trug, töten wollte, schaffte er es nicht und er starb selber durch die Hand des Grafen. Anschließend floh der Graf Moissen, weil er nicht mit den Morden in Verbindung gebracht werden wollte. Daraufhin hat Olivier den Leichnam nach Hause gebracht und wurde selber des Mordes verdächtigt. Aber der Graf Moissen seinerseits kam – geplagt von schlechtem Gewissen – zum Fräulein von Scuderi und machte sein Geständnis. Dadurch wendete sich alles zum Guten und Olivier wurde nicht verurteilt und er und Madelon heirateten und bekamen 1000 Goldstücke, aber mussten Paris verlassen, deshalb zogen sie nach Genf.

Wichtige Charaktere

  • das Fräulein von Scuderi
  • Olivier Brusson
  • Rene Cardillac
  • Madelon Cardillac/Brusson
  • Graf Moissen

Zitate

„Nun stürzte Cadillac nieder auf die Knie küsste der Scuderi den Rock – die Hände – stöhnte – seufzte – weinte – schluchzte – sprang auf – rannte wie unsinnig, Sessel – Tische umstürzend, dass Porzellan, Gläser zusammenklirrten, in toller Hast von dannen.“

„’O entsetzlich‘, rief die Scuderi, als sie sich einigermaßen wieder erholt hatte, ‚o entsetzlich ! – Olivier bist du? – der Sohn meiner Anne! – Und jetzt !‘ – ‚Wohl‘, versetzte Olivier ruhig und gefasst, ‚wohl mein würdiges Fräulein, hättet Ihr nimmermehr ahnen können, dass der Knabe, den Ihr wie die zärtlichste Mutter hätscheltet, dem Ihr, auf Eurem Schoß ihn schaukelnd, Näscherei auf Näscherei in den Mund stecktet, dem ihr die süßesten Namen gabt, zum Jüngling gereift dereinst vor Euch stehen würde, grässlicher Blutschuld angeklagt! – (…)’“

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Persönliche Bewertung

Das Fräulein von Scuderi ist die französische Miss Marple des 17. Jahrhunderts!

4 von 5

Man erwartet ein Happy End und man bekommt eines, das gelingt durch die intelligente Kombinierungsgabe und das aufmerksame Verhalten des Fräuleins von Scuderi. Dieses Fräulein erinnert sehr an die Kultfigur Miss Marple, bloß das sie nicht so lustig ist. Durch den fehlenden Sinn für Humor und den sehr altertümlichen Schreibstil ist es am Anfang schwer, sich in der Geschichte zurechtzufinden und alles zu verstehen. So ist die Geschichte nicht unbedingt für Jedermann zu empfehlen, aber für all die, die die Miss-Marple-Geschichten kennen und sie toll fanden, ist es auf jedenfall einen Versuch wert.

Fazit

Das Fräulein von Scuderi ist die französische Miss Marple des 17. Jahrhunderts – altertümlich geschrieben, aber jeder Fan der englischen Detektivin sollte einen Leseversuch wagen.

ISBN10
3423026456
ISBN13
9783423026451
Dt. Erstveröffentlichung
1998
Taschenbuchausgabe
128 Seiten

Eine Antwort zu
Das Fräulein von Scuderi

  1. Pacheater

    1 von 5

    Wir lesen das Buch gera­de in der Schu­le und es ist sooo­was von langweilig!