Bammel, Panik, Gänsehaut

Die Angst vor den anderen

Autoren
Verlag
Kiepenheuer Verlag
Anspruch
3 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
3 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Bammel, Panik, Gänsehaut”

„Bammel, Panik, Gänsehaut“ erzählt von der ganz normalen Angst. Ganz alltägliche Situationen, die schon tausendfach bewältigt wurden, werden plötzlich zur Tortur. Das Herz schlägt schneller, die Hände werden feucht und hinterlassen Schweißspuren auf dem Tisch oder im Taschentuch. Primär geht es in diesem Buch, um die „Angst vor den anderen“ und all die Masken, die diese Angst annimmt. Es geht darum, diese Angst als Störung bewusst zu machen, und die ihr innewohnenden Mechanismen begreifbar zu machen, damit der Ängstliche der Angst nicht mehr hilflos ausgeliefert ist. Denn wer sich ernsthaft daran macht, seine Angst und seine Beziehungsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen, beziehungsweise einer Lösung zuzuführen, macht sich am Ende den Weg frei zu einem Leben, dass einfach mehr Befriedigung bringt. Um zu diesem Ziel zu gelangen, werden im ersten Teil des Buches „Unsere Ängste und ihre Symptome vorgestellt“ – in ihrer ganzen Vielfalt, von der Leistungsangst über das Lampenfieber bis hin zur Kontaktangst und mit ihren verschiedensten Symptomen wie dem „Tumult im Körper“ oder dem „Sturm unter der Schädeldecke“. Der zweite Teil erzählt davon wie die Angst „Vom Normalen zum Pathologischen“ Zustand avancieren kann. Erzählt wird die Geschichte von der Ausprägung sozialer Phobien. Im dritten Teil, unter dem Titel „Aber warum haben wir eigentlich Angst vor den anderen“ wird nach den Ursachen der Ängste gefragt und versucht, dem „Ursprung der Ängste“ nahezukommen. Im vierten Teil des Buches stellen die Autoren Problemlösungen vor. Der Abschnitt „Wie man sich von seiner sozialen Angst befreit“ erzählt viel Beta-Blockern, Antidepressiva, kognitiven Verhaltenstherapien, aber auch von Möglichkeiten „Jenseits der Couch“. Der Anhang des Buches bietet etliche Test und Fragebögen, beispielsweise zum Thema: „Testen Sie selbst, wie stark ihre Angst vor den anderen ist“, stellt aber auch „Diagnostische Kriterien für Soziale Phobien“ bereit.

Zitate

„Wenngleich Schüchternheit keine Krankheit ist, stellt sie doch eine Störung dar, die den Betroffenen beträchtlich belasten kann. 50 bis 70 Prozent aller Menschen, die sich wegen psychischer Probleme in Behandlung begeben, bezeichnen sich als schüchtern.“

„’Wenn man diese Sachen erst einmal gemacht hat, merkt man, daß sie viel einfacher waren als gedacht; entscheidend ist, daß man sich an sie heranwagt‘, stellte Alain auf einer der letzten Sitzungen fest. So hatte er Senecas berühmte Maxime für sich selbst neu entdeckt…“

Persönliche Bewertung

etwas sperrig geschriebenes, aber solides Basiswissen zu Angst und Angststörungen

3 von 5

Ein Buch über ein Thema, das wohl die meisten Menschen angeht. Leider nicht in einer Sprache geschrieben, die die meisten Leser anspricht. Solides Grundwissen wird in einer Mischung aus Wissenschaftssprache und reichlich populärwissenschaftlichen Beispielen vorgetragen, um dem Laien dann doch noch irgendwie den Sachverhalt zu erklären. Diese Mischung lässt das Buch etwas sehr langweilig werden. Eine Langweiligkeit, die aus der sperrigen Lesbarkeit herrührt – weniger aus dem Inhalt. Denn sicher enthält das kleine Bändchen vieles von dem, was an Wichtigem zu den Alltagsängsten und auch ausgewachsenen Phobien zu sagen ist – der Informationsgehalt stimmt. Positiv zudem: Die Autoren scheinen nicht nur einer Schule oder Ideologie verhaftet, sondern stellen das solide Basiswissen zur Behandlung von Angststörungen vor.

Fazit: Die Angst vor den Anderen, und wie wir lernen, damit umzugehen – etwas sperrig geschrieben, vermittelt jedoch solides Basiswissen zu Angst und Angststörungen.

Originaltitel
La peur des autres
ISBN10
3746617472
ISBN13
9783746617473
Dt. Erstveröffentlichung
2001
Taschenbuchausgabe
240 Seiten